Ein Besuch in Gedern

Beschwingt durch die Begegnung mit Ingrid mache ich mich auf den Weg zu meinem zweiten Ziel… Tinka frisst Kilometer für Kilometer und ich beobachte am Straßenrand wie es Frühling wird. Es ist wenig los auf der Autobahn und meine Ankunftszeit in Gedern am Flugplatz gerät nicht ins Wanken. Von der Autobahn geht es auf Landstraßen und durch diverse wunderschöne Dörfer. Nur noch 30 Minuten, erzählt mir mein Navi und ich fühle mich immer noch erstaunlich fit…. bis zu dem Moment, an dem mein Weg versperrt ist – eine Großveranstaltung auf dem Vogelsberg zwingt mich zu einem Umweg… eigentlich sollte meine Kartenapp jetzt schnell den neuen Weg anzeigen, aber der Empfang ist so schlecht, dass ich mich ‚blind‘ den Berg hinunter taste und an den Kreuzungen intuitiv die Richtung wähle. Gute 20 Minuten liegen hinter mir, bis endlich wieder eine Straße im Display erscheint und ich weiß, dass meine Intuition geklappt hat und sich das Ziel 15 Minuten links von mir befindet. Als ich dann den Wagen um kurz nach acht abstelle, bin ich doch ziemlich durch den Wind. Die Freude von Üli entschädigt mich in null Komma nichts und ich tauche ein in die Flieger-Party. Ein Bier und eine Portion Schweinebraten später (unschlagbar zart und köstlich) bin ich auch mit dem Kopf angekommen und versuche die vielen Namen und Gesichter zu sortieren. Es wird ein wirklich toller Abend mit vielen interessanten Gesprächen, bevor es dann irgendwann im Ostflügel der Familie ins Bett geht. Übermüdung und mein sehr unruhiges Herz machen es zwar zu einer schlechten, kurzen Nacht, aber trotzdem freue ich mich auf den vor mir liegenden Sonntag, immerhin hat Üli mir – leicht geheimnisvoll – in Aussicht gestellt, dass wir einen ihr sehr lieben Ort besuchen werden, viel Natur und ein bisschen den Hügel hinauflaufen, nachdem wir die Kids am Reiterhof abgesetzt haben.

Bei aller Begeisterung, die in ihrer Erzählung liegt – mit dem, was mich erwartet und was es bei mir bewirkt habe ich nicht gerechnet! Und da es eine ganz eigene Geschichte erzählt, ist es auch einen ganz eigenen Blog-Post wert! An dieser Stelle nur soviel: diese ca. 4 Stunden ziehen sich durch Jahrhunderte und haben alle meine Sinne gefordert.

Absolut positiv geladen lande ich später wieder am Flugplatz und habe meinen Spaß am Beobachten: Halle einräumen, ein paar UL Starts und ganz normales Vereinsleben zeigen mir mal wieder, dass ich einfach regelmäßig an einen Flugplatz gehöre. Als ob es damit nicht genug wäre, folgt noch ein überaus perfektes Abendessen im Gederner Schloss. Gefühlt bin ich am Ende meiner Superlativen und falle an diesem Abend ungewöhnlich schnell in einen zwar nicht ganz störungsfreien, aber doch erholsamen Schlaf, aus dem ich generalüberholt am Montag Morgen erwache…. die Familie startet gerade in ihren Alltag während ich noch ein bisschen vor mich hin bummel.

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Zuwachs für meine Magnetsammlung

Vor der Heimfahrt schaue ich mir noch Ülis Segelflugbedarf an und bewunder mit welcher Ruhe hier die bimmelnden Telefone, nicht immer funktionierenden Drucker und unzähligen Anfragen abgewickelt werden, stöber in den unzähligen Kistchen auf der Suche nach Schätzen für Passiv-Flieger wie mich und erfreue mich an der Einladung, das Geburtstags-Frühstück eines dieser menschlichen Goldstücke zu teilen. In dieser netten Runde ist es ratz fatz Mittag und ich muss mich loseisen. Vorbei am Grillfleischautomaten, der mein Essen für in 3 Tagen ausgibt – für davor habe ich Bratenreste von Samstag und Schnitzel von Sonntag – also eigentlich mehr als genug, aber mal ehrlich so einen Kasten muss ich ausprobieren!

So liebevoll geklärt und gereinigt versteht es sich fast von selbst, dass meine Heimfahrt nicht von Schwindel, Herzrasen oder ähnlichen Störungen heimgesucht wird und ich wirklich beschwingt und gut gelaunt wieder zuhause ankomme.

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Grillgut und Zubehör

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