Irgendwie vergeht die Zeit im Urlaub immer schneller als zuhause. Ich glaube dieses Phänomen kennen wir alle. Nun sind wir schon eine Woche weg von daheim…..
Mit unserem Anschlussflug hat alles geklappt, auch wenn es etwas stressig war. In 30 Minuten sind wir durch das Terminal gehetzt, ein weiteres Mal durch den Sicherheitscheck und schließlich an Bord des nächsten A380 gelangt… Und diesesmal sind wir tatsächlich die Treppe nach oben gestolpert 😉 durch die erste Klasse geht es in den Businessbereich. Eine weitere Superlative, auch wenn es in der Werbung etwas großartiger rüber kommt. Zunächst kommen rechts und links der Treppe zwei Duschkabinen und dann die Suiten. Das was wir davon sehen können enttäuscht ein wenig. Aber vielleicht sind die wahren Schätze ja auch verborgen.
Sobald wir an unseren Plätzen angekommen sind, fällt auch die Anspannung der letzten 3 Stunden von uns ab. Wir haben mit unserem ‚Blind-Update‘ Glück gehabt und unsere Sitze sind nicht nur beieinander, sondern auch nebeneinander, was bei Emirates sehr gut schief gehen kann, da die Fenster-Reihen nur hintereinander sind und die Mitte getrennt sein kann durch die nachfolgenden Plätz. So wie wir sitzen ist es optimal, wenn man Erfahrung und Unwohlsein teilen möchte 😎Auch wenn ich für die Firma so einige Mal geflogen bin und durchaus Erfahrung mit der Businessklasse habe, so ist bei Emirates alles ein bisschen… Ja einfach mehr. Neben der edeln Holzeinrichtung hat jeder mehr Platz für sich und wer längeren Schlaf plant, der kann sogar eine Matratze auf dem Sitz ausbreiten. Dazu ist uns die Zeit allerdings zu schade. Nachdem wir Platz genommen haben ist auch schon das Boarding beendet und während die Maschine vorbereitet wird für den Start genießen wir noch ein Glas Champagner und richten uns ein wenig ein. Die Sitzplätze ohne Fenster sind nicht ganz so schlimm beim Start, da ja alles über die Kameras zu beobachten ist. Alles in allem waren wir gerade mal eine Stunde auf dem Boden … Das Dubai Airport Shoppingcenter muss also noch etwas auf uns warten.
Nach dem Start erweitern wir unsere Superlativen Sammlung um einen Gang an die Bar…. Auch das gehört sicher zu den Dingen, die man nicht allzuoft genießen kann. Nicht nur die Snacks und Drinks sind vorzüglich, sondern auch der Kontakt zu den Crewmitgliedern ist herzlich und interessant. Hier hat man wirklich Zeit für einen Schwatz. Obwohl wir uns beide kaum satt sehen können holt uns die Müdigkeit schnell ein und wir sinken bald in einen kurzen, aber tiefen und erholsamen Schlaf.
Viel zu schnell kündigt uns die Crew das Frühstück an und damit auch die letzten Meilen in der Luft. Gerade rechtzeitig zur Äquator-Überquerung schalten wir die Bordinfo an und sehen beide zum ersten Mal auf die südliche Erdhalbkugel. Da darf ein kleines Anstoßen natürlich nicht fehlen. Uwe stilecht mit einem Gläschen Champagner, ich beschränke mich auf Saft. Nicht mehr lange und wir sichten Mauritius im weiten Ozean.
Der jetzt folgende Teil war für mich das größte Fragezeichen und mit ein wenig Beklemmung verbunden. Mauritius erlaubt die Einfuhr einiger Medikamente nur mit ärztlichem Attest. Wenn man nun aber ca 15 verschiedene davon braucht, kann das schon eine logistische Herausforderung werden. Damit ich vielleicht nicht all meinen Ärzten auf den Nerv gehen muss, habe ich im Vorfeld die Botschaft angerufen in der Hoffnung, dass man mir sagen kann, welche Art der Medikamente betroffen sind… Leider war das eine Fehlanzeige – ich solle mir alles Bescheinigen lassen und zwar auf englisch. Immerhin hat es geklappt, dass mein Hausarzt alles bescheinigen könnte außer meinen Schmerzmedikamenten. Dafür gab es noch einen Extra-Ausweis des Schmerztherapeuten. Reisetipps und der Botschaft zufolge sollte ich nun noch alles in Originalverpackung mit Beipackzettel im Handgepäck verstauen, dann sollte alls gut gehen….
Gesagt getan und der arme Uwe musste alles, was sonst üblicherweise noch in meinem Bordkoffer ist bei sich mitnehmen, weil irgendwie war mein Trolli voll. Durch das Upgrade waren wir schnell aus dem Flieger und mit als erste bei der Imigration, aber da hat sich keiner für unser Handgepäck interessiert. Zwar wurden wir noch etwas ausgefragt, warum wir hier sind, wie lange wir bleiben und was wir beruflich machen, aber dann wären wir auch schon weiter. Am Transportband haben wir dann mit Freude festgestellt, dass auch unser aufgegebenes Gepäck den Flieger erreicht hat und somit stand dem passieren des Zolls nichts mehr im Wege. Scheinbar sehe ich nicht aus, wie der Pillen-Junkie der ich nunmal bin und auch hier sind wir ohne Beanstandung durch. Aber auch wenn der ganze Aufwand in meinem Fall umsonst war und ich gerne auf die locker 2 Kilo Verpackungsmaterial im Trolli verzichtet hätte, es ist einfach beruhigender vorgesorgt zu haben.
Willkommen auf Mauritius – das klingt doch toll!