Adieu BBSW 2020

Auch wenn wir uns schon einige Zeit in Isolation befinden und ich mich eigentlich an die vielen Absagen gewöhnt haben müsste, trifft es mich heute doch besonders und ich könnte heulen.

Mit viel Wehmut, etlichem Hin- und Herschreiben, Telefonieren und Überdenken, ist es jetzt entschieden: Wir sagen die BBSW für dieses Jahr ab. Selbst wenn der Flugbetrieb unter diversen Auflagen möglich geworden wäre in den nächsten 3 Wochen, so wissen wir doch, dass wir weder Camping noch das übliche Beisammensein so bald umsetzten könnten. Und schließlich es ist es genau das, was die BBSW ausmacht. Ein Familien-Treffen quasi mit integriertem Segelfliegen.

Zum ersten Mal seit 12 Jahren werde ich die Zeit von Himmelfahrt bis Pfingsten zuhause verbringen. Keine Flieger Gemeinde, die darauf wartet über meine Morgen-Kaffeerunde informiert zu werden. Keine lange Tafel an meinem Geburtstag, der dieses Jahr mal wieder am Flugplatz stattgefunden hätte. Kein Frühstück mit meinem Lieblings Team, kein Grillen in der untergehenden Sonne oder Lagerfeuer, keine Lachsalven, wenn Mario seine Zusammenfassung präsentiert… ach und so viel mehr, es könnte eine endlose Liste werden.

Positiv denken fällt da schwer… ich versuche es trotzdem einmal und wünsche mir, dass meine Pfingstrose mich damit tröstet nach 5 Jahren endlich mal wieder zu blühen. Vielleicht ist es ja ein Anreiz für sie, dass ich zuhause bin 😉

Weinprobe im Ahrtal

Segelflugzeug-Wettbewerbe haben so ihre Tücken. Es gibt immer wieder Tage, an denen man etwas ganz anderes machen muss als man möchte. Von diesen Tagen hatten wir jetzt schon einige und wir hoffen, dass es heute endlich mit den Wertungstagen los geht!
Gestern haben wir mit einer Gruppe Teilnehmer Alternativ-Programm gehabt und damit aus dem nassen Tag das Beste herausgeholt!
Ich habe schon einige Winzer besucht, bei der Abfüllung geholfen, war zur Weinlese und am besten kenne ich mit dem Leeren von Weingläsern aus. Aber da man nie auslernt war ich begeistert über den angekündigten Besuch der Dagernova Weinmanufaktur Dernau.
Zunächst wurden wir durch den Bereich geführt, in dem sich Trauben in Rotwein verwandeln. Überwiegend sehen wir Edelstahlbehälter, Rohre und blank gescheuerte Böden. Der Ort selber, den wir auf dem Weg von der Produktion zum Verkauf queren ist trotz des Regen einladend. Die anschließende Weinprobe abwechslungsreich und sehr interessant.

Dagernova Keller
dagernova-sektIch zumindest erfahre einige Dinge, die ich so nicht wusste und lerne mit jeder Verkostung dazu. Insgesamt probieren wir einen Sekt und 5 Weine von denen am Ende 3 Weine und der Sekt in meinem Einkaufskorb landen.
Informativ geht es zum Beispiel um die Frage des Klimawandels, der unsere Weingegenden verändert. Die durchschnittliche Reifezeit der Trauben ist seit den 50er Jahren 18 Tage vorverlegt und damit  haben wir für einige Weine, die nie geeignet waren für unsere Gegend, jetzt ein besseres Klima – der Merlot ist einer der Weine die neuerdings für Tests angebaut werden, da er jetzt auch in unserer sonnenärmeren Region eine Chance hat zum guten Wein heranzureifen.
dagernova-bl-noDas Rotwein im Süden dunkler ist als hier liegt in der Logik der Traubenfarbe – die Farbe dient nämlich als Sonnenschutz.
meine weiteren Notizen werde ich in den nächsten Tagen mal sichten und vielleicht einen reinen „Wein“-Post schreiben – Immerhin gibt es da noch die Punkte Grünlese, Zuckergehalt (und warum kann ich als Diabetiker doch auch mal einen halbtrockenen Wein trinken), was ist das mit dem Wein aus roten Trauben, der aber maximal orange in der Flasche landet, und wie sieht es mit Weißwein im Ahrtal aus.
In jedem Fall ist der Spätburgunder, der auch mit Sonder-Etikett zu unserer Meisterschaft angeboten wird in meinem Reisegepäck zurück nach Hause