Lebe Deinen Traum

Lebenstraeume

Jeder von uns hat seine Träume. Manche sind einfach dafür da, dem Alltag entfliehen zu können, manche sind dafür da gelebt zu werden.
„Wenn ich im Lotto gewinne, dann …“ – wie viel Sätze fangen so an. Aber das ist ja nur eine bestimmte Art Traum der davon abhängt, dass etwas eher unwahrscheinliches eintritt. Folgen sollten wir den Träumen, die aus unserer eigenen Kraft entspringen.

Am Wochenende habe ich einen meiner Freunde begleitet, als er eine Stufe seines Traums erklommen hat. Eine sehr wichtige. Und es war einer dieser Schlüssel-Momente. Darüber, wie wichtig diese Träume sind, aber auch darüber, dass man nie zu alt ist um sich Träume zu erfüllen!
Wir sind unterwegs und feiern mit unseren Freunden in Corby den englischen Karneval. Sowieso immer ein Highlight meines Jahres, habe ich gestern ein langes Gespräch mit diesem Freund gehabt. Er hat mir von seinem Traum erzählt und von alle den Fragezeichen und Unsicherheiten die damit einher gehen. Noch während ich zuhöre weiß ich, es geht nicht nur um seinen Traum, sondern um eine generelle Lebenseinstellung, die auch mein Leben entscheiden beeinflussen könnte.

Mein Rat für den Freund: „wenn nicht jetzt, wann dann“ – er ist spät in den Ruhestand gegangen, seine Angelegenheiten sind – wie man so schön sagt – geregelt. Und da sind Ideen in ihm, skizzierte Vorstellungen, die er jetzt gerne in wahre Gestalt bringen möchte.
Ganz ehrlich – ich habe größten Respekt, da sitzt er vor mir, in einem Alter, in dem viele mit dem Abschließen beschäftigt sind, eine Seele von Mensch, manchmal Förderer und Herausforderung zugleich und fragt mich, was ich denke. Ich hoffe die richtigen Worte zu treffen um ihm meine bedingungslose Befürwortung zu vermitteln. Sein größtes Risiko ist festzustellen, dass sein Kopf Ideen produziert, die seine handwerklichen Fähigkeiten nicht umsetzen könne. Aber das kann man lernen, trainieren und egal wie es dann klappt, man weiß ‚ich habe es getan‘ – also los!!!!
Trotz optimalen Bedingungen scheint eine Unsicherheit durch, dass es falsch seinen könnte. Nicht der falsche Traum an sich, sondern die falschen Rahmenbedingungen, die dummen Antworten. Das macht mich nachdenklich.
Warum ist es so, dass wir im gestanden Leben so darüber nachdenken? Hat unsere Umwelt soviel Macht, das wir unsere Träume zu schnell an den Nagel hängen?

Und da fällt es mir selber wieder ein. Auch ich habe einen Traum – er muss noch ein bisschen auf den richtigen Zeitpunkt warten, aber ich arbeite schon daran. Er weicht möglicherweise von der Norm ab, die jenen vorschwebt, mit denen ich darüber rede. Schon alleine meine Gesundheit macht vieles fraglich, dann als Frau alleine unterwegs? Mit ein paar Leuten habe ich geredet und die Reaktion „auslachen“ war mindestens genauso häufig wie „das kannst du“. Dann diejenigen, die zwar den Grundgedanken verstehen, aber sofort anfangen deinen Traum umzuschreiben, damit er zu ihren Vorstellungen passt. Man wird vorsichtig den Traum zu teilen.
Und genauso geht es meinem Freund: er hat einen Traum, er ist in der Phase ihn umzusetzen, aber es gibt die Möglichkeit, dass es falsch klingt für andere. Oder vielleicht auch der Neid es falsch klingen lässt.

Ich hoffe ich habe es ihm auf die richtige Art gesagt. So wie ich es jedem von euch sagen würde:
Mach es! Lebe deinen Traum. Wenn du irgendwie kannst, dann spielt es keine Rolle, wie alt du bist, welche Handicaps du hast! Erwarte keine Garantie, dass es der richtige Weg ist, dass andere dich verstehen.

Lebe es – es ist dein Leben! Keine Probe und es gibt keine Wiederholung und auch kein Drehbuch!

Raustanzen

Kitsch-Kulisse Anfang Juni 2019

Das Leben verändert sich mal schneller, mal langsamer. Häufig so langsam, dass es fast langweilig wirkt. Und manchmal kommen die Einschläge wie Sperrfeuer. Ich denke jeder hat im Laufe des Lebens seinen Weg entwickelt, mit einem solchen Sperrfeuer umzugehen und es abzuarbeiten. Was aber, wenn dieser Weg versperrt ist, oder anders gefragt: was ich am mit am meisten vermisse, seit ich Herzkrank bin?

Karneval 2009 - Abtanzen mit Freunden Karneval 2009 – Abtanzen mit Freunden

Raustanzen! Das war meine Geheimwaffe – egal wie groß der Kummer war, mich jemand enttäuscht hat oder beruflich etwas schief lief. Musik an und tanzen, nicht denken sondern nur fühlen und bewegen, zur Not stundenlang.

Schon bevor ich wusste, was mir genau fehlt, hat ES gefehlt, schließlich hing ich relativ bewegungsfrei auf meinem Sofa fest. Und irgendwann, ein paar Wochen nach der Diagnose war das Wissen da, das ES nie wieder kommt.
Die meisten Menschen, die mich kennen, halten mich für einen positiv denkenden Mensch. Für jemanden, der wieder aufsteht und weitergeht… und sie liegen nicht falsch, ich denke das ist mein Motor in den letzten Jahren. Das möchte ich generell gerne weiter geben an alle, die zweifeln oder sich benachteiligt fühlen, denen es so viel schlechter geht und die Hilfe zurück auf die Füße brauchen.
Aber manchmal bin ich einfach müde und merke, dass ich langsamer weiter gehe, schwerer wieder auf die Füße komme. Gleichzeitig kommen die Einschläge scheinbar schneller… und so fühle ich mich seit einiger Zeit immer mal wieder vom Leben überfordert. So oft bestehen meine Tage nur noch aus einem Notprogramm – aufstehen, Katzen versorgen, an den Schreibtisch setzten, schnelles Essen und zurück ins Bett.

Im April war ich eine Weile im Krankenhaus um mit neuen Ärzten einen Weg aus dieser Spirale heraus zu finden. Neben der Erinnerung, wie viel besser es mir geht als vor 9 Jahren, haben sie mir die Hoffnung mit auf den Weg gegeben, dass ich mit ein wenig Geduld und anderer Medikation auch wieder etwas leistungsfähiger werden kann. Direkt im Anschluss hatte ich glücklicherweise Urlaub und konnte meine Energie statt in die Arbeit in Erleben stecken. Sogar in „einmal noch als Gardemädchen auf der Bühne tanzen“. Einen neuen Menschen hat das nicht aus mir gemacht. Und die große Veränderung kam auch nicht im Handumdrehen. Aber es war ein kleines Stück Weg nach vorne.
Kurz nach dem Urlaub ist die langsame positive Veränderung noch einmal mit Vollgas vor die Wand gefahren, Ende Mai hat mein Herz wieder richtig quer geschossen und nur mit viel liebevoller Unterstützung meiner Fliegerfamilie und meinem Herzenspatenkind Anni konnte ich einen weiteren Krankenhaus-Aufenthalt umgehen. Zeit um dem Rat meiner Ärzte zu folgen und einige dauerhafte, zugegeben schwere und schmerzhafte Abstriche zu machen und Veränderungen einzuleiten. Genau zum richtigen Zeitpunkt finde ich einen Satz in der neuen Guido: es braucht Mut und ein gutes Selbstwertgefühl, um sich für sich selbst zu entscheiden.

Fertig für ein Treffen mit Freunden Fertig für ein Treffen mit Freunden

Immerhin, es hat wieder funktioniert, die Sache mit dem Aufstehen! Ich muss zwar weiter genau überlegen, was ich lieber an Veranstaltungen und Spaß auslasse, aber letztes Wochenende konnte ich selber in die Eifel fahren um einen, für mich sehr wichtigen, Besuch zu machen. Donnerstag war ich nach über 6 Monaten endlich mal wieder in der Firma, statt nur an meinem Schreibtisch zuhause. Kleine Schritte, die hoffentlich Schule machen. Langsam kommt mein Herz wieder in eine erträgliche Bahn und ich finde die Tage etwas leichter. Raustanzen wird zwar weiterhin etwas sein, dass nur in meinem Kopf oder beim Zuschauen stattfindet, aber ich bin zumindest etwas stabiler und darf hoffen, dass es noch weiter Bergauf geht, wenn die große Hitze vorbei ist. Dann wird gute Laune Musik angemacht und statt raustanzen heißt es dann weiter ausmisten und rausschmeißen…. Pläne im Kopf und hoffentlich Geduld, Energie, Hilfe und Zeit um in kleinen Schritten trotzdem irgendwann am Ziel anzukommen!

Mein Schiff 4

Ein kleiner Rückblick auf meine Vergangenheit mit der Mein Schiff 4 – immerhin ist das jetzt 4 Jahre her.

Ende Mai 2015 bin ich wegen unklarer Beschwerden mal wieder in Kiel in der Uniklinik – Hier gibt es ein Team, welches die Sarkoidose bestens kennt und mir 2010 schon sehr geholfen hat. In unserer Ratlosigkeit, was denn dieses mal so schief läuft scheint der weite Weg sinnvoll (war er ja schließlich auch).
Die Zeit zwischen den Untersuchungen und Behandlungen nutze ich für Spaziergänge, da wir herrliches Wetter haben und habe das Glück, dass die Klinik unmittelbar am Anleger für Kreuzfahrtschiffe liegt. Zufällig werde ich Zeuge der Vorbereitungen für die Taufe der Mein Schiff 4.

Mit der Mein Schiff 1 habe ich ja schon unvergessliche Urlaube erlebt und so bin ich gespannt auf das, was TUI Cruises an Ideen in die Schwesternschiffe 3 und 4 gesteckt hat.
Tatsächlich bin ich von der Größe beeindruckt, finde den Diamanten im Vergleich zu meinen Erwartungen (bei dem Trara was drum gemacht wurde) von Außen zwar nett aber recht unspektakulär und wünschte ich könnte jetzt das Schiff von Innen erkunden und die Taufe tatsächlich erleben. Gerne wüsste ich, warum das schwarze Einhorn da auf dem Vorschiff gewachsen ist. Und warum nicht zumindest im Hafen der Name geheimnisvoll abgedeckt ist 😉 Aber letztlich werde ich (Gott sei Dank) am Tag der Taufe entlassen und bin zu diesem Zeitpunkt wieder zuhause. Wie der unförmige Aufbau für das Tauf-Spektakel gedacht ist sehe ich auch so später in den Videos im Internet.

02. Juni 2015

03. Juni 2015

04. Juni 2015

Auf dem Heimweg

Während der Jeckliner Tour habe ich festgestellt, dass das kontinuierlich Schreiben ein Ding der Unmöglichkeit ist, wenn man wirklich Urlaub macht. Somit habe ich mich dazu entschieden „nur“ Eindrücke zu sammeln und mir eine Art roten Faden zu basteln. Das eine Ende dieses Faden haben wir jetzt in der Hand – quasi. Diesen Faden werde ich mit Bildern und besonderen Highlights verknüpfen und nach der Reise Schritt für Schritt veröffentlichen (wird sicher eine Weile dauern) ! Ich hoffe auf diesem Weg ein paar schöne Bildbeiträge zu bekommen, die Lust auf Reisen und/oder eine Kreuzfahrt machen.

Am Sonntag den 05. Mai haben wir den 3. und längsten Teil unseres Urlaub begonnen -> die Heimreise von Mallorca nach Hamburg mit der Mein Schiff 4.
Es gibt gleich verschiedene Gründe, warum diese Reise bedeutungsvoll ist. Zunächst ist es für mich persönlich ein besonderes Schiff – 2015 war ich in Kiel in der Klinik, während im Hafen die Taufe vorbereitet wurde und ich bei meinen Spaziergängen einen Vorab-Blick auf die ungetaufte Mein Schiff 4 und die vielen Vorbereitungen werfen konnte. Seitdem beobachte ich Ihre Fahrten und warte auf meine. Und wie Uwe sagt – als wir in Palma das Schiff betreten ist es als ob wir da weiter fahren wo wir 2013 aufgehört haben: hier haben wir nach der Transatlantikreise die Mein Schiff 1 verlassen. Und jetzt fahren wir die Tour zu Ende – Damit schließen wir einen Kreis im Leben.

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Unser kleiner Zoo

Den ersten Seetag verbringen wir mit viel gemütlichem Schiff entdecken, entspannter Ruhe und ich versuche mich in einem Sportkurs (das berühmte Bauch, Beine, Po Problem), stelle aber fest, dass nur Tanzen wirklich soviel Freude macht, dass ich dafür Risiken eingehen möchte. Auch merke ich jetzt die Müdigkeit und Anstrengungen der letzten Monate an die Oberfläche drängen. Letztlich läutet der Seetag eine Mischung aus interessanten Landgängen und ruhigen Aboard Zeiten ein, in denen alles Kann und nichts Muss.
Gleich am ersten Tag verliebe ich mich in unser Housekeeping und das nicht nur wegen der süßen Stoff-Figuren!

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Mein Dreamteam

Zwischen den vielen lieben Geistern, die in den letzten Jahren für saubere, gemütliche Urlaube, Geschäftsreisen oder auch Reha- und Kankenhausaufenthalte gesorgt haben, sind Popy und Jamilo eine ganz besonderes Team und ich freue mich jeden Tag über die kurzen, fröhlichen Gespräche.
Überhaupt ist das Personal der Mein Schiff 4 fast ausnahmslos traumhaft wie erwartet. Nur ganz wenige Ausnahmen passen nicht zum engagierten Team, welches uns schon auf der 6 oder auch früher auf der alten, echten 1 begegnet sind.

Erdmännchen unter sich

Erdmännchen unter sich

Cádiz, Lissabon und Leixeos mischen sich mit spanischen Tapas, Erkundungsgängen und dem Lieblingsplätze finden… wir genießen unser Bordleben, lassen uns im Spa ab und zu verwöhnen, entwickeln unsere Routine und sogar im Film dieser Reise sind wir dieses Jahr vertreten.
La Coruna, ein weiterer Seetag , Le Havre und Zeebrügge ergänzen wir mit schwimmen, malen und dem Genuss von leckerem Fisch. Ich freue mich über frische Detox-Drinks am Morgen (zuhause etwas dicker würde ich es Smoothies nennen), Uwe genießt den ruhigen Blick auf das Wasser am frühen Morgen, bevor er meine Morgen-Muffel Anfälle mit einem Kaffee im Bett abmildert. Langsam kommt die Erholung wirklich bei mir an und ich vergesse für eine Weile all die offenen Fragen, die zuhause warten.

Schließlich winkt das Ende mit einem unvergesslichen Besuch in Amsterdam, einer ruhigen Nordseefahrt und einem eher enttäuschenden Einlaufen in Hamburg. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschieden wir uns von der Crew auf Deck 14. Noch ein kleiner Mittags Stopp an der Binnenalster im Alex mit meinem Alex und dann geht es mit dem Auto die letzten Kilometer zurück nach Velbert.

Abschiedsshow mit der Crew

Abschiedsshow mit der Crew

Palma de Mallorca

Ich habe einmal mehr festgestellt – ich liebe diese Stadt! Jahrelang habe ich einen Bogen um ‚Malle‘ gemacht, vor ein paar Jahren dann die ersten Gassen gesehen und mittlerweile hat mich gerade diese Metropole in den Bann gezogen, ihr Umfeld meine Neugier geweckt. Ballermann war noch nie meins und es hat eine Weile gedauert, bis ich dieses Image von Mallorca ansich trennen konnte.

Heute möchte ich jede Ecke der Stadt einsaugen und in meinem Gedächtnis konservieren, so sehr nimmt mich die Architektur und das Leben gefangen. Balkone, enge Gassen, Farben, Händler, Restaurants, Gerüche, Kirchen….. ich fühle mich wie im Märchen. Alleine beim Schreiben begleitet mich die Qual der Wahl für ein paar Bilder. Chronologie und die meisten Titel müssen bis zuhause warten.

Natürlich ist es auch hier touristisch sehr erschlossen und mit Anpassung an die Gäste wird vieles verändert. Ich wäre ein Heuchler hoch 10, wenn ich die 2 Kreuzfahrt-Schiffe, die heute hier liegen nur beschimpfen würde, während sie mal eben gute 10000 Gäste hier her bringen, schließlich fahre ich selbst gerne auf dem Schiff von Hafen zu Hafen. Aber nichtsdestotrotz ist es bemerkenswert und erschreckend, wie sich die Stadt am Morgen füllt und zum Abend wieder leert. Die Welt ist kleiner geworden, je mehr wir reisen können.

Für ein paar Tage erhole ich mich hier von den letzten Monaten – die OP zum Defibrilator-Wechsel hat mich mehr mitgenommen, als erwartet. Das Monate dauernde Herzklopfen und die Schwindelanfälle haben viel Kraft gekostet und meine Zukunftsaussichten ziemlich eingetrübt. Sowohl im übertragenen als auch direkten Sinn ist meine gute (Aus)sicht geschädigt, Auto fahren und damit ein Stück Selbstständigkeit zum seltenen Luxus geworden. Um so dankbarer bin ich, dass die Tage im Krankenhaus mir zumindest eine Chance auf Veränderung aufzeigen. Weniger Medikamente bedeuten zwar mehr Herzstolperer aber auch mehr Energie – was ich ja schamlos ausgenutzt habe auf dem Jeckliner.

Wir schlendern eher Plan und Ziellos durch Palmas Gassen und tauchen ein in das müßige Leben. Maximale Tagesaufgabe ist es, den Mercat Olivar zu erreichen – nach ein paar Appetit anregenden Blicken auf die Obst, Fisch und Schinken Stände ergattern wir Platz und Tapas in der Bar del Peix.

Nebenbei erlaufen wir etliche Sehenswürdigkeiten rund um unser Boutique Hotel im Herzen Palmas. Schon mit dem Frühstück in den Baumkronen zeichnet sich das besondere dieser Tage ab.

Drei herrlich ruhige Tage vergehen so – wie immer im Urlaub viel zu schnell – zwischen unseren Kreuzfahrer Tagen.

Geschichte schreiben

Langsam sortiert sich das Puzzle in meinem Kopf. Jeckliner ist einfach der Hammer und irgendwann geht es mit dem Berichten nebenbei einfach nicht mehr. Dabei würde es wirklich tolle Geschichten geben. So haben wir hoffentlich Geschichte geschrieben! Und einen Grundstein gelegt…

Zum Ende dieser Reise haben sich auf jeden Fall einige meiner Ansichten geändert:

  • Auch mit kaputtem Herz kann ich gar nicht mal schlecht (nur nicht zu lang) Beine schmeißen
  • PUBS ist ein geiles Kostüm, aber das geht hier besser
  • Karneval kann auch außerhalb der Session mehr sein als Ballermann
  • Guido Cantz ist ein Mega Moderator für diese Veranstaltung
  • und mit Tom Gerhardt trinke ich gerne mal wieder ein Bier mehr…

Höhner, Klüngelköpp und Bläck Fööss bleiben geile Bands! Nie wieder wird „komm wir halten die Welt an“ soviel Tiefgang haben, wie am Pooldeck beim Höhner-Konzert. Mit der Jeckliner Hymne haben die Klüngelköpp den absoluten Nerv getroffen – ich glöve et nich me jlück (verzeiht mein Nicht-Kölsch)… wir waren dabei und es gibt nicht genug Worte, daher hier nur noch ein paar Links und Bilder.

WDR – MoMa; Aktuelle Stunde

Danke an TUI Cruises für diese tolle Idee und wir alle hoffen, dass der Jeckliner nicht bei dieser einen Auflage bleibt. So Gott will, bin ich gerne auch beim nächsten Mal Teil der Jeckliner -Garde

Gruppenfoto nach dem Gardetraining

Barcelona, Jeckliner und PUBS

Was für ein Wahnsinns Tag!

Zum Einlaufen um 7 Uhr in Barcelona bin ich wach, auch wenn ich damit nie im Leben gerechnet hätte. Das erste was ich heute Morgen außerhalb unserer Kabine höre, sind die Altstädter Köln 1922 e.V. Auf ihrem Weg zum Rathaus. Immerhin ist Barcelona Kölns Partnerstadt.

Nach ausgiebigem Frühstück machen wir einen Stadtbummel. Unsere Kernkompetenz für diese Fahrt ist Karneval, daher beschränkt sich der Ausflug und Kulturteil auf wenige Stunden – in unserem Fall ein wenig La Rambla, Barri Gotic und El Raval. Aber zumindest gibt es ein wenig Spanien und für mich 100% mehr sehenswertes Barcelona als bei meinem letzten Business Trip. Daher Daumen hoch.

Auf dem Jeckliner heißt es Garde gesucht. Der Slogan beinhaltet etwas wie „das kann jeder“. Keine Frage, das Sabrina dabei ist und mir wieder einmal das Herzelein blutet, dass diese Zeiten vorbei sind. Aber da taucht er wieder auf – der selbe trotzige Gedanke wie gestern an der Bühne macht sich in mir breit…. und alle hier mit mir auf dem Schiff haben ihn sicher mindestens einmal mit gesungen Wenn nicht jetzt, wann dann

Ja ich versuche es, es macht mir Spaß und ich stelle sogar fest, dass ich die Beine noch ganz gut hoch bekomme. Aufwärmtraining und die 5. Wiederholung sind etwas anstrengender als Reha Sport, aber auch 1000 mal schöner und ich fühle mich zwar geschlaucht, aber glücklich nach dem Training.

Gegen 19 Uhr zeigt sich das ein Kreuzfahrt Herz sich mit Karnevalsbühne perfekt ergänzt. Wir ergattern ein freies Plätzchen auf Deck 15 und können ein Mein Schiff Treffen mitfeiern. Es ist der Wahnsinn, die Mein Schiff 2 läuft aus und schleicht eine gefühlte Handtuchbreite entfernt an uns vorbei. Gänsehaut pur, wenn die Signalhörner ertönen und sich mit dem Gesang mischen. Live dabei

Danach heißt es schnell essen. Die vielleicht größte Herausforderung auf diesem Schiff, da man eigentlich immer genießen möchte und nicht hetzen. Aber wir haben für heute unser Sitzungskarten und müssen noch in die Maske. Entsprechend knapp erreichen wir auch das Theater, noch sind wir inkognito und unser volles Potenzial muss sich noch ein wenig entwickeln, aber die Sternstunde von PUBS feat. ABBA steht kurz bevor.

Guido Cantz hat das Publikum in wenigen Sekunden in der Hand und beginnt mit einem Abend Programm erster Klasse. Natürlich sind Geschmäcker verschieden, aber wer hier den Seinen nicht ausreichend wiederfindet, der hat vielleicht die Reisebeschreibung falsch gelesen. Musikalisch erleben wir Bläck Fööss und die Höhner. Die Klüngelköpp haben heute ihr Konzert am Pool und wir müssen uns leider auf die Auslaufhymne und das Meet the Star bescheiden. Aber auf ein Band muss jeder, der auf eine der Sitzungen geht, verzichten. Die Altstädter sorgen für den traditionellen Karneval und Tom Gerhardt sorgt für weitere Lacher und viel zu schnell ist auch dieses Highlight beendet. Live dabei

Noch ein kleiner Absacker am Pool und dann geht es ab – der nächste Tag möchte schließlich auch gefeiert werden.

Helau, Alaaf & Ahoi

Eigentlich bin ich hundemüde, aber auch total überdreht… nachdem aus 2-3 Tagen 10 Tage Krankenhaus geworden sind, sich die Arbeit in allen Bereichen türmt und schließlich auch mein Auto noch mit einem Schaden rumzickt, ist mir die Urlaubsvorfreude komplett abhanden gekommen. Zu groß ist die Angst, dass auf den letzten Metern noch etwas dazwischen kommt. In der Nacht von Samstag auf Sonntag bekomme ich kein Auge zu, um 23 Uhr ist der Koffer endlich gepackt, um 1 Uhr morgens die Blumen gegossen, alle Überweisungen gemacht, die Vorbereitungen für den Katzen und Wohnungssitter getroffen. Um 3 Uhr geht es los zum Flugplatz und um 9:30 sitzen wir in Palma am Hafen mit Blick auf die Mein Schiff 6. Zum ersten Mal fällt zumindest die Anspannung ab – ich schaue auf Palmen, das Wasser und realisiere endlich, dass es geschafft ist – ich bin im Urlaub!

Abendessen auf Mein Schiff 6

Es dauert immerhin noch weitere 12 Stunden, bis meine letzte Zelle es spürt und glaubt. Auf dem Schiff angekommen mischen sich dunkle Full Metall Cruise Gäste mit den Bunten Jecken. Um 12 wird die Musik auf die neue Reise umgestellt und die ersten Schlager tönen über das Schiff. Wir beziehen die Kabine, erkunden unsere Umgebung und betrachten das bunte Treiben.

Die Künstler und Stargäste mischen sich unter das Volk und ehe wir uns versehen winkt hier ein Comedian, lacht dort ein Musiker mit uns. Die Seenotrettungsübung wird kurzweilig wie nie, da irgendwer bekannte Lieder anstimmt und die ganze Musterstation schließlich mitsingt. Fast verpassen wir das Auslaufen, das vertraute Schiffssignal kann ich zumindest nicht hören, eine Platz mit Aussicht oder ein Getränk ist leider auch erst verspätet da. Zumindest die extra geschriebene Jeckliner Auslauf Hymne klingt gut und verheißungsvoll. Eine Weile vergesse ich die ganzen Jecken um mich und beobachte einfach die Lichter der Stadt die langsam kleiner werden.

Palma am Horizont

Bevor mich die Müdigkeit übermannt schiebe ich mich doch noch durch die Menge zu Sabrina und Pascal – direkt an den Bühnenrand, vergesse mal für eine kleine halbe Stunde meine Angst vor den großen Magneten in den Musikboxen, spüre den Bass pochen und bin einfach im jetzt und hier. Die Stimmung kocht um 22:55 als Künstler und Gäste Stääne danze lasse.

Jeckliner Helau, Alaaf & Ahoi die I.! Und wir sind dabei! Es kommt an, endlich erfasst es mich mit jeder Faser – Urlaub, wieder auf dem Schiff, die Wellen rauschen (zwar sehr leise hier oben auf Deck 12), wir ziehen übers Meer und schreiben dabei gemeinsam Geschichte.

Finale am Sonntag...

Wir legen ab und de Stääne danze

Lebensträume

Lebenstraeume

Meine Bucket List: angefangen habe ich sie im Alter von ca 35 Jahren, ergänzt und erweitert über die folgenden 7 Jahre bis sie „voll“ war -> voll orientiert sich an dem berühmten „50 things to do before you die“
Irgendwo in einer meiner Kisten liegt sie – vielleicht sogar in der, in der auch mein Kochbuch ist. Das, in dem ich Mamas Lieblingsplätzchen Rezept abgelegt habe, Almuths Schmand Dipp und meinen Ingwer Schnaps.. draußen Steine drauf, drinnen viele liebe und leckere Erinnerungen.
Meine Wohnung ist 68 Quadratmeter groß, hat eine vielleicht untypische Raum-Nutzen-Aufteilung (sagt man mir), die ich meinen Bedürfnissen angepasst habe, und eigentlich ist sie perfekt – Wenn sie dann mal fertig ist in gefühlt 7 Jahren. Bis dahin existiert in ihr Überfüllung und ein unermessliches Bermudadreieck, welches Röcke, Bücher und Jumpsuits verschwinden lässt. Leider immer genau die, an denen ich hänge!

Aber zurück zur Bucket List – der verschwundenen. Als ich die geschrieben habe, war ich noch ahnungslos und naiv… nicht unbedingt in allem, aber zumindest was meine Gesundheit angeht. Auch ohne sie jetzt zu lesen, weiß ich, dass einige Dinge darauf stehen, die ich wegen meiner Gesundheit oder Mamas Tod streichen muss, ohne sie erleben zu können. Aber ich weiß auch es sind einige Dinge, die kann ich als erlebt abstreichen. Und wieder andere Wünsche werden keine mehr sein, da die Lebenssituation eine ganz andere ist.

Bis ich diese Liste wiederfinde, habe ich einfach eine neue angefangen. Schließlich sind auch Lebenswünsche dem Wandel unterworfen. Ohne sie jetzt gerade dabei zu habe, bin ich mir sicher einige, der zur Zeit ca 20 Dinge die sich auf der List befinden, haben eine gute Chance am Ende des Jahres erlebt sein.
Ob es ein allgemein gültiger Aberglaube ist, weiß ich nicht, aber ich glaube, die Liste im ganzen zu Teilen bringt Unglück.
Aber ein abgestrichener Wunsch darf erzählt werden und so hoffe ich doch, dass sich demnächst der ein oder andere hier wieder findet. Selbst wenn es normale Geschichten sind die auf den ersten Blick nicht erzählenswert erscheinen, so erzählen sie hoffentlich doch, dass man nie zu alt oder krank ist für Lebensträume – Das Leben ist schön und voller kleiner Glücksmomente, wenn wir sie als solche erkennen und annehmen

Frohe Ostern

UKE 2019 Ostern

Wieso gerade ich?
Wer kennt diesen Satz nicht? Irgendwann kommt doch jeder mal in die Lage diesen Satz voller Verzweiflung zu durchleiden.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich an diesem scheinbar unseligen Osterwochenende 1994 genau diesen Satz zelebriert habe.
Mit einem dummen Kraftakt hat es angefangen, als die Heizung auf meinen Fuß gekippt ist und ich im Krankenhaus auf die OP vorbereitet wurde, statt mit meinem süßen, bald 3 jährigem Sonnenschein Ostern zu feiern.
Mit den Röntgenbildern kam die Antwort auf drei Jahre Reiz-Husten und Halsschmerzen. Und meine Zeit mit dem ‚chronisch Krank‘ Stempel nimmt seinen Lauf.

Chronische Sarkoidose ist kein Todesurteil, aber der Freifahrschein für Jahre der Unsicherheit, des Zweifel, des Unglaubens und des Belächelt werden.
Man sieht es nicht, oft lässt es sich kaum nachweisen und selbst viele Mediziner haben keine Ahnung womit sie es da zu tun haben.
Es steckt in den Muskeln, Nerven, Knochen, den Organen. Still und Versteckt, manchmal auch furchtbar laut – aber versteckt. Winzig klein aber riesig in der Wirkung.
Nach 25 Jahren mache ich heute zumindest immer öfter die Erfahrung, dass es von meinen Ärzten bei der Diagnose in Betracht gezogen wird.

Wirklich Angst gemacht hat sie mir das erste Mal vor knapp 9 Jahren, als es plötzlich das Herz ist, dass angegriffen ist.
Während ich das im Krankenhaus verarbeite, taucht im Bett neben mir eine zweite der typischen Fragen auf: womit habe ich das verdient?

Ich kann es der Dame nicht wirklich beantworten, dafür kenne ich sie zu wenig, weiß nicht was sie so angestellt hat in ihrem Leben.
Aber nach 2 Tagen fragt sie mich, wie ich mit dieser Frage fertig werde und zumindest darauf habe ich eine Antwort: Ich stelle sie mir nicht!
Ich habe es nicht verdient und diese Dinge passieren nicht weil man etwas verdient hat. Niemand hat das verdient! Sie passieren einfach! Und scheinbar habe ich neben der Last auch die Fähigkeit mit auf den Weg bekommen damit umzugehen.
Naja zumindest meistens 😉

Natürlich erwische ich mich manchmal bei dem Gedanken ‚echt jetzt, das auch noch?‘ Aber irgendwie geht es ja dann immer weiter und es passieren schönere Sachen zwischendurch.

Frühling Ostern UKE 2019

Frühling auf dem Gelände des UKE

25 Jahre nach der Diagnose liege ich mal wieder im Krankenhaus und bin dankbar. Dankbar, das es Menschen gibt, die Ostersonntag aufgestanden sind und zur Arbeit gekommen sind, damit ich frühstücken kann, obwohl sie sich vielleicht beim Aufstehen gefragt haben ‚warum gerade ich‘. Dankbar das ich der Mensch bin, der ich bin – geprägt durch hinfallen und wieder aufstehen. Dankbar, dass es mich getroffen hat und nicht den Menschen, der an der Frage nach dem Wieso, weshalb und warum zerbrochenen wäre.

Wenn nicht ich, wer dann? Irgend wen trifft es schließlich immer!!

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen frohe Ostern! Egal ob ihr einfach die freien Tage annehmt oder über die Bedeutung des Festes wirklich nachdenkt -> seit dankbar, dass es im Leben eines Jeden diese Menschen gibt. Menschen die für uns aufstehen, ihre freie Zeit geben, Menschen die von Blitz des Lebens getroffen werden obwohl es uns hätte treffen können. Und wenn ihr gerade gefühlt von einem dieser Blitze getroffen seit, wünsche ich Euch die nötige Portion Kraft und Hilfe um es anzunehmen und wieder aufzustehen.